Integrations- und Vermittlungsstrategien

Bezogen auf die Phasen im Vermittlungs- und Integrationsprozess lassen sich folgende Strategiearten unterscheiden:

• Profiling- und Analysestrategien
  Mit ihrer Hilfe soll etwas über eine Marktseite und ihre Integrationschancen herausgefunden werden. Ziel ist es, ein für die Vermittlungsarbeit geeignetes Profil zu erstellen. Beispiele hierfür währen u.a.: Teilnahme an Testverfahren, Profilinggespräche, Verfahren zur Selbst- und Markterkundung oder die Arbeitsmarktanalyse.
• Profiloptimierungsstrategien
  Sie sind den mittelbaren Vermittlungsstrategien zuzurechnen und kommen zum Einsatz, wenn ein Profil am Markt nicht ausreichend nachgefragt ist oder aufgrund einer zu hohen Zahl von Konkurrenten mit ähnlichen Merkmalen die Vermittlungschancen sinken. Ziel ist es, die Marktattraktivität eines Bewerber- oder Stellenprofils zu steigern. Hierzu zählen in der Arbeitsvermittlung u.a. die Teilnahme an Qualifizierungen und Praktika oder das erlernen sozialer Regeln und Verhaltensweisen. In der Personalvermittlung können dies beispielsweise Änderungen im Stellenzuschnitt oder der Entlohnung sein.
• flankierende Strategien
  Durch sie wird der Erfolg anderer Strategien sichergestellt, indem sie einen Beitrag zur Zielerreichung leisten oder Abweichungen vom Zielweg vermeiden helfen. Dazu zählen insbesondere Strategien zur Persönlichkeitsfestigung, Motivationserhalt oder Kontrolle des Bewerbungsverhaltens; aber auch Strategien zur Sicherung des Vermittlungserfolgs nach erfolgreicher Vermittlung (z.B. das Coaching).
• Informations- und Orientierungsstrategien
  Sie helfen in erster Linie dem Kunden etwas über sich und über seine Integrationsbemühungen relevanten Umstände und Möglichkeiten herauszufinden. Hierzu zählen klassischer Weise die Berufsorientierung und die Berufsberatung sowie die Arbeitsmarktberatung. In der Arbeitsvermittlung werden im Rahmen dieser Strategien folgende Fragebereiche beantwortet:
  - Wer bin ich?
  - Was will ich?
  - Was kann ich?
  - Welche Chancen und Alternativen habe ich?
  - Was verbessert meine Chancen oder eröffnet neue Alternativen?
• Suchstrategien
  In der Arbeitsvermittlung bezeichnen sie alle Strategien der Suche nach freien Stellen und potentiellen Arbeitgebern. Dies kann beispielsweise die Recherche in Stellenbörsen oder Branchenbüchern sein.
• Strategien der Selbstvermarktung / des Personalmarketings
  Bei den Selbstvermarktungsstrategien steht für den Bewerber die Frage im Vordergrund, wie er sich für eine Stelle und / oder ein Unternehmen interessant machen kann. Dies zielt insbesondere auf die Form der Selbstdarstellung und des Bewerbungskanals ab. Beim Personalmarketing stellt sich die Frage, wie kann ein Unternehmen und eine Stelle für potentielle Bewerber interessant werden kann.
• Vermittlungsstrategien
  Hierzu werden alle Strategien gerechnet, die unmittelbar dazu führen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt zusammenzuführen. Arbeitsvermittlungsstrategien richten sich an Bewerber. Sie verfolgen das Ziel, den Bewerber mit dem Engpassfaktor Arbeit zu versorgen. Personalvermittlungsstrategien richten sich an Arbeitgeber und verfolgen das Ziel, den Arbeitgeber mit geeignetem Personal zu versorgen, das den Engpassfaktor darstellt. Zu den klassischen Vermittlungsstrategien gehört der Vermittlungsvorschlag nach vorheriger Suche.

Weiterführende Informationen
Fallmanagement in der privaten Arbeitsvermittlung Während in der staatlichen Arbeitsverwaltung sich der Begriff des beschäftigungsorientierten Fallmanagements weitgehend etabliert hat, ist eine entsprechende Strategie auch für die private Arbeitsvermittlung sinnvoll: das Vermittlungsmanagement. PDF-Datei		Fit für die Arbeitsvermittlung Handout aus dem Jahre 2003 zur einem Vorbereitungsseminar für Studierende auf eine Tätigkeit in der Arbeitsvermittlung der Arbeitsämter. Den Schwerpunkt bildet hier die Einarbeitungsphase. PDF-Datei
Gespräche in der Arbeitsvermittlung und Personalauswahlgespräche Handout zu einem Seminar mit Übungen zu Gesprächen in der Arbeitsvermittlung und von Personalauswahlgesprächen in der Personalvermittlung PDF-Datei		Informieren und Helfen in der Arbeitsvermittlung Ein weiteres Handout im Rahmen der Vorbereitung auf eine Tätigkeit in der Arbeitsvermittlung der Arbeitsämter. Den Schwerpunkt bildet hier der Bereich "Informationsmanagement" PDF-Datei
Selbstvermarktungsstrategie Homepage von Walter Bens, auf der er allen Interessierten die durch ihn (weiter)entwickelte Selbstvermarktungsstrategie näher bringt. Mit zahlreichen Praxisbeispielen.		Talentmarketing in der Arbeitsvermittlung Skript zur Talentmarketingstrategie aus dem Jahr 2001 PDF-Datei
Einführung in das betriebliche Personalwesen Nicht nur Personalvermittler sondern auch Arbeitsvermittler sollten wissen, wie das betriebliche Personalwesen "funktioniert", um erfolgreich vermitteln zu können. Das Skript vermittelt die Grundlagen. PDF-Datei		Excel-Tool zur Visualisierung von Engpässen in Berufen Die Bundesagentur für Arbeit bietet ein gelungenes Tool zur Visualisierung von Engpässen nach Berufen an. Das Tool setzt auf Excel auf, ist aber relativ einfach durch Laien zu bedienen. Es ist sehr hilfreich um die Chancen zur Vermittlung eines Bewerbers oder der Besetzung einer Stelle einzuschätzen. Mit ihm können beispielsweise folgende Fragen bearbeitet werden: In welchen Berufen und in welchen Regionen gibt es Engpässe bei der Besetzung von freien Arbeitsstellen? Wie lange dauert es, bis freie Stellen, zum Beispiel für die Berufsgruppe der Altenpfleger, besetzt werden? Wie viele Stellen gibt es für Altenpfleger und wie viele Arbeitslose stehen ihnen gegenüber? Zeigen sich hier regionale Unterschiede? Wie war die Entwicklung in den letzten Jahren?

Arbeitsmittel
Beispiele und Muster von Eingliederungsvereinbarungen als Formulierungshilfen Die Arbeitsagentur muss und die Jobcenter sollen mit ihren Kunden Eingliederungsvereinbarungen im Sinne eines für beide Seiten verbindlichen Plans für die Eingliederung in Arbeit abschließen. Die Vereinbarungen müssen sowohl rechtssicher als auch individuell auf den Einzelfall zugeschnitten sein. Zudem sollten sie für den Adressaten nachvollziehbar formuliert sein. Hier wurden eine Muster zusammengestellt, die als Formulierungshilfen genutzt werden können.		Checkliste Eingliederungsvereinbarung / Jobcenter Checkliste zur formalen und inhaltlichen Überprüfung von Eingliederungsvereinbarungen sowohl für Erst- als auch Folgevereinbarungen. PDF-Datei

Ein Service von www.vermittlungswissen.de unterstützt durch die Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM).